
26/09/2025 0 Kommentare
Liebe sei Tat
Liebe sei Tat
# geistliche Impulse/Extrablatt MH

Liebe sei Tat
Es sind manchmal die kleinen, unscheinbaren Texte, die tief ins eigene Herz hineinfallen. Vor vielen Jahren habe ich beim Jugendtag in Untermarchtal so einen kleinen Text kennengelernt: „Liebe sei Tat.“ Dieser Satz stammt von Vinzenz von Paul, dessen Gedenktag heute ist.
„Liebe sei Tat“ ist eine Herausforderung für mein alltägliches Leben. Nächstenliebe liegt nicht nur in den großen, monumentalen Gesten, sondern viel häufiger in den kleinen, oft unscheinbaren Handlungen des Alltags. Vielleicht kann dieser Satz gemeinsam mit dem ignatianischen Gedanken „Gott suchen und finden in allen Dingen“ zu einer Lebenshaltung werden, die geprägt ist von Empathie und Mitgefühl für die konkreten Menschen in meiner Umgebung. Es ist eine Bewegung vom Um-sich-selbst-Kreisen hin zum Blick auf das Wir und die Bedürfnisse anderer Menschen – besonders derer, die auf die Hilfe anderer angewiesen sind.
Diese Bewegung hat Vinzenz von Paul selbst erlebt. Priestersein bedeutet für ihn zunächst ein Karriereschritt. Bei dem Versuch, reich zu werden, gerät er in Gefangenschaft und Sklaverei, aus der er nach zwei Jahren freigekauft wird. Nach einer Zeit schwerer Glaubenszweifel und Begegnungen mit armen, am Rande der Gesellschaft lebenden Menschen ändert er sein Leben. Für Vinzenz von Paul ist klar, dass ihm in jedem armen Menschen Gott begegnet. Es entsteht die Gemeinschaft der Vinzentiner und der Barmherzigen Schwestern, die er gemeinsam mit Luise von Marillac gründet. Er ist Patron aller Gruppierungen, in denen christliche Barmherzigkeit gelebt wird.
Vinzenz von Paul lädt uns ein, auf Gott zu blicken und ganz konkret in der Welt zu leben: „Gott hat uns zu Helfern seiner unendlichen Vaterliebe erwählt. Er will, dass diese Liebe sich in der ganzen Welt ausbreitet und um sich greift.“
Vielleicht mögen Sie ja heute Abend auf den Tag zurückblicken und schauen, wo Sie in Ihrem heutigen Tag einen Moment des „Liebe sei Tat“ entdecken können.
Es grüßt Sie ganz herzlich,
Ihr Fabian Loudwin SJ, Hamburg

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