Exerzitien im Peter Faber Haus

 

Ignatianische Exerzitien

in der Form ignatianischer Einzelexerzitien mit Stillschweigen, täglichem Begleitgespräch und täglicher Eucharistiefeier

 

„Beim Suchen des göttlichen Willens
ist es angebrachter und viel besser,
dass der Schöpfer und Herr selbst
sich seiner frommen Seele mitteilt,
indem er sie zu seiner Liebe
und seinem Lobpreis umfängt
und sie auf den Weg einstellt,
auf dem sie ihm fortan besser dienen kann.“
(Ignatius von Loyola, GÜ 15)

 

Seit der Gründung des Peter-Faber-Hauses in Berlin Kladow werden hier Exerzitien gegeben, zuerst von 1960-70 im Noviziat der ostdeutschen Provinz, direkt an der Grenze zur DDR, später im internationalen Tertiat angefangen mit P. Zodrow bis hin zu P. Vitus Seibel für Jesuiten, welche in der dritten Probezeit vor den ewigen Gelübden noch einmal die 30tägigen Exerzitien machen.
 
Und auch heute im Altersheim der Jesuiten begleiten P. Gimbler. P. Lambert und P. Hock regelmäßig über das ganze Jahr hindurch an diesem Ort Männer und Frauen, katholische und evangelische, Laien, Ordensleute und Priester in Exerzitien von 8 bis 30 Tagen, natürlich auch nicht wenige Mitbrüder. Dafür stehen 5-6 Zimmer zur Verfügung.

 

Zentral ist die Feier der Hl. Messe morgens um 8.00 Uhr, meist zusammen mit unseren Mitbrüdern. Die Mahlzeiten werden von den Exerzitanden in einem eigenen Raum eingenommen, wobei sie gesondert an einem Schweigetisch essen.

 

In einem Bild vor der Kapelle sehen wir Peter Faber, wie er als erster Priester von seinen Gefährten die ersten Gelübde auf dem Montmartre in Paris entgegennimmt. Ein guter Fürsprecher, der selbst durch die Exerzitien des hl. Ignatius geprägt wurde, vorsichtig herangeführt, wegen seines etwas depressiven Charakters. Später gibt er besonders in Deutschland vielen hochgestellten Persönlichkeiten die Exerzitien, unter anderem auch Petrus Canisius, der durch ihn in die Gesellschaft Jesu kam. Im Land der Reformation ging es ihm weniger darum, Glaubensstreitigkeiten auszutragen, als sein Leben im Dienst Jesu Christi zu ändern.

 

Auch wenn wir keine Kurse ausschreiben, ist unser Haus vielen bekannt durch Mund-zu-Mund Propaganda, durch Empfehlungen, wie z.B. durch den Spiritual am Germanikum für ihre Seminaristen, durch Mitbrüder, die auf unser Haus verweisen, durch Leute, die immer wieder kommen sowie durch unsere Internetpräsenz.

 

Besonders hervorzuheben sind auch unsere Kontakte zu evangelischen Mitchristen, die unser Angebot schätzen und nützen.

Die landschaftliche Lage des Hauses am Rande der Großstadt, direkt an der Havel gelegen, umgeben von Wald und Seen, lädt direkt ein, die Gegend zu Fuß oder mit dem Rad zu erkunden und zu genießen, wunderbare Sonnen Auf- und Untergänge zu erleben, im Winter auch der Kälte oder dem Schnee zu trotzen. Manche helfen auch gern bei uns im Garten mit, wo es immer, besonders im Sommer und Herbst, etwas zu tun gibt.

 

Gott finden in allen Dingen.

 

Gundikar Hock SJ

 

 

Der Weg der Exerzitien

 

Sich selbst begegnen: Eine Woche lang schweigen! Wer kann das aushalten? Einfach dasitzen,

die Augen schweifen lassen, das Licht sehen und die Fliege, die kreist. Stille.

 

Nichts tun. Nichts, das nötigt: Keine Post. Kein Telefon. Kein PC. Was jetzt?

 

Das erste, das Menschen erleben, wenn sie ins Schweigen gehen, ist Stille, Leere und Unsicherheit.

 

Aber wer diese nur ein wenig aushält und sich der Stille stellt, spürt ihre Kraft, die unvergleichbar ist.

 

Der Mensch kommt zur Ruhe und zu sich selber.

 

So eine Zeit der Unterbrechung kommt nicht immer freiwillig. Ignatius von Loyola, der Gründer des Jesuitenordens, wurde bei einer Schlacht schwer verletzt. Monatelang lag er im Bett. Die Zeit der Krankheit wurde für ihn zur Wende in seinem Leben. Er lernte seine Aufmerksamkeit nach innen zu richten, sich selber und seine seelischen Regungen zu beobachten. Was für eine Reise! Wer es auf sich nimmt, sich selber zu erkennen und auszuhalten, der kann eine neue Welt entdecken.

 

Dem begegnen, der mein Leben trägt:

In den Exerzitien schauen die Menschen nicht nur in sich hinein, sondern sie sprechen sich auch aus. Dafür ist der Exerzitienbegleiter zuständig. Er hört sich Anliegen und Erfahrungen der Teilnehmer an und macht dann einen Vorschlag, was sie in der Stille tun können:

einen Spaziergang machen, über ihr Leben nachdenken oder einen Abschnitt aus der Bibel anschauen.

 

Ziel ist es, mit Gott in Kontakt zu kommen, etwa durch ein Gebet oder eine Begebenheit aus der Bibel.

 

Es geht nicht so sehr darum, über Gott nachzudenken, sondern eher, ihn an sich heranzulassen - sich von ihm ansprechen und berühren zu lassen - wie ein Kind sich von einer Geschichte berühren lässt.

 

Dann kann es geschehen, dass sich im Inneren eine Tür öffnet und das Herz weit wird und froh. Gott ist dann kein unnahbares Wesen über dem Himmel, sondern einer, dessen Nähe sie ganz persönlich erfahren haben.

 

Wo Gott erfahren wird, werden die Menschen selbstbewusst und frei. Sie erkennen sich selber und ihre Aufgabe in der Welt ganz neu.

 

P. Markus Franz SJ         

Wo:

 

Im Peter-Faber-Haus Berlin, Kladow

Am Schwemmhorn 3 a

D ‑ 14089 Berlin

030/36 89 01 - 16

 

 

Mit wem:

 

Exerzitien in Einzelbegleitung sind möglich bei

 

·      P. Gundikar Hock SJ, (Tel.: 030/36 89 01 – 16)

·      P. Joachim Gimbler SJ, (Tel.: 030/36 89 01 - 51) oder

·      P. Willi Lambert SJ (Tel.: 030/36 89 01 - 33)

 

 

Kontaktaufnahme:

Bitte rufen Sie an oder senden Sie uns ein E-Mail, wenn Sie interessiert sind.

 

„Unter diesem Namen "Geistliche Übungen" ist jede Weise,
das Gewissen zu erforschen, sich zu besinnen, zu betrachten, mündlich und geistig zu beten, und anderer geistlicher Betätigungen zu verstehen, wie weiter unten gesagt werden wird.
Denn wie das Umhergehen, Wandern und Laufen leibliche Übungen sind, genauso nennt man "Geistliche Übungen" jede Weise, die Seele darauf vorzubereiten und einzustellen,
alle ungeordneten Anhänglichkeiten von sich zu entfernen und, nachdem sie entfernt sind, den göttlichen Willen in der Einstellung des eigenen Lebens zum Heil der Seele zu suchen und zu finden.“ (Ignatius von Loyola, EB 1)

 

 

„Dass Gott wieder eine Rolle spielt in meinem Leben, ist die beste Erfahrung. Seither hat sich mein ganzes Leben neu geordnet."

       

Junge Teilnehmerin